Mütter mit psychischen Erkrankungen: Neue Gruppe bietet Unterstützung

Mutter. Symbolbild
Mutter. Symbolbild
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Stelle/Landkreis Harburg. Zur Belastung durch die Krankheit kommt auch noch die Verantwortung für die Familie und die Kinder: Viele Erwachsene mit psychischen Erkrankungen sind auch Eltern. Doch wie können besonders Mütter mit dieser doppelt belastenden Situation umgehen – und trotz Krankheit sich selbst und den Kindern gerecht werden? Wie und wo finden sie Entlastung? Angebote und Hilfen sind oft schwer zu finden. Für psychisch kranke Mütter bietet der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Harburg daher eine neue Selbsthilfegruppe an. Start ist am 6. März. Die Treffen finden dann alle 14 Tage mittwochs von 10 bis 11 Uhr im Gemeindepsychiatrischen Zentrum (GPZ) Winsen statt.

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Fast jeder dritte Mensch leidet Schätzungen zufolge mindestens einmal im Leben an einer psychischen Erkrankung. Entsprechend groß ist auch die Zahl der betroffenen Mütter. Mütter sehen sich oft ohnehin mit Ansprüchen und gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert, mit denen sie nie gerechnet haben. Kommt dazu noch die Belastung einer eigenen psychischen Erkrankung, scheinen die Aufgaben oftmals unlösbar. Versagensängste und Schuldgefühle belasten weiter und führen in eine Abwärtsspirale.

Die neue Gruppe soll entlasten. Die Teilnehmerinnen spüren, dass sie mit ihren Herausforderungen und Belastungen nicht allein sind – und andere Mütter ähnliche Erfahrungen zu bewältigen haben. Da hilft es, sich auszutauschen und sich dadurch gegenseitig zu unterstützen. In der angeleiteten Gruppe kann man sich angenommen fühlen und einen Raum finden, die eigenen Ängste und Unsicherheiten auszusprechen.

Im Mittelpunkt der neuen Gruppe steht die Auseinandersetzung mit der psychischen Erkrankung in Verbindung mit der täglich herausfordernden Rolle als Mutter. Möglichkeiten der Hilfe und Entlastung werden besprochen und es wird vorurteilsfrei geschaut, wie der Alltag gut bewältigt werden kann. Denn unter der Erkrankung leidet die gesamte Familie, und auch die Kinder zeigen häufig Verhaltensauffälligkeiten und sind einem besonderen Risiko ausgesetzt, selbst zu erkranken.

Bei den Treffen geht es beispielsweise um den Umgang mit der jeweiligen Symptomatik und die Gestaltung des Alltags. Vorurteilsfrei wird geschaut, wie der Alltag gut bewältigt werden kann. Auch der Umgang mit Verantwortung spielt eine Rolle. Dabei geht es sowohl um die Verantwortung sich selbst gegenüber als auch den Kindern und der Familie. Gerade bei einer psychischen Erkrankung kommt es darauf an, sich Unterstützung zu holen. Doch wo findet man die Hilfen? Das wird in der Gruppe ebenso thematisiert wie der Aufbau eines Netzwerks – und die Teilnehmerinnen können dabei auch einen Krisenplan für den Notfall erstellen.

Wer an der Gruppe teilnehmen will, kann sich beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises unter der Telefonnummer 04171 – 693 517 oder per Mail an: sozialpsychiatrischerdienst@lkharburg.de, melden. (dh/ein)