Zug-Chaos bei metronom: Lokführermangel zwingt zu weiteren Fahrplan-Kürzungen

metronom in Fahrtrichtung Hamburg. Foto: Jan Sieg
metronom in Fahrtrichtung Hamburg. Foto: Jan Sieg
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Stelle/Landkreis Harburg. „So macht Bahnfahren keinen Spaß – weder Euch noch uns!“ Mit diesen Worten bringt das Unternehmen metronom die aktuelle Situation auf den Punkt. „Wir wissen, dass die letzten Wochen für viele von Euch stressig und frustrierend waren. Es sind einfach zu viele Züge ausgefallen,“ heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. metronom kündigt nun an, dass zukünftig weniger Züge fahren werden.

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Der Grund dafür ist ein Mangel an Lokführern. Bundesweit arbeiten über 38.000 Menschen als Lokführer, benötigt werden jedoch mindestens 42.000. Es fehlen somit mehr als 4.000 Lokführer in ganz Deutschland.

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Im Hanse-Netz von metronom fehlen „nur“ etwa 25 Lokführer. Trotzdem bedeutet dies, dass täglich viele Schichten unbesetzt bleiben und Züge ausfallen müssen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 hat metronom es mit einem reduzierten Fahrplan und dem Einsatz aller Mitarbeiter geschafft, diese Lücken mehr schlecht als recht zu überbrücken. Doch nun geht es nicht mehr – Urlaubszeit, zahlreiche Baustellen und strenge Vorgaben zu den Ruhezeiten machen es unmöglich, ein zuverlässiges Angebot aufrechtzuerhalten. „Das werden wir ändern,“ erklärt Sprecher Björn Tiedemann.

Ab Dienstag, dem 30. Juli, kündigt metronom ein stabiles Angebot an. Dies bedeutet zwar weniger Fahrten, diese sollen jedoch zuverlässig und planbar stattfinden. Und wie sieht das konkret aus?

Der Nachtverkehr auf einigen Strecken wird reduziert – für fast alle ausfallenden Zugfahrten stellt metronom ersatzweise Busse bereit. Zusätzliche Verstärkerfahrten von und nach Hamburg entfallen. Der Stundentakt bleibt jedoch erhalten. Zusätzlich verkehren Züge in der Hauptverkehrszeit morgens und abends zwischen Winsen und Harburg.

„Wir haben das stabile Angebot so gestaltet, dass möglichst wenig Fahrgäste von den Auswirkungen betroffen sind, es regional ausgewogen ist und alle anderen Fahrten zuverlässig und sicher durchgeführt werden können,“ erklärt Tiedemann. (tj)

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