Einsturzgefahr: Bahnbrücke in Stelle sofort gesperrt – so geht’s jetzt weiter

Der erste Kreisrat Josef Nießen (Mitte) machte sich noch am Donnerstagabend ein Bild vor Ort und Unterstützte bei den Absperrmaßnahmen. Foto: Hamann
Der erste Kreisrat Josef Nießen (Mitte) machte sich noch am Donnerstagabend ein Bild vor Ort und Unterstützte bei den Absperrmaßnahmen. Foto: Hamann
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Stelle. Es war eine überraschende Hiobsbotschaft am Donnerstagnachmittag für Autofahrer und Fußgänger in Stelle. Per sofort musste die gut 50 Jahre alte Bahnbrücke im Zuge der Kreisstraße 22 zwischen Stelle und Fliegenberg für jeglichen Verkehr voll gesperrt werden. Auslöser für die Sofort-Sperrung waren große Sicherheitsbedenken.

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Die Brücke trägt laut Beurteilung eines beauftragten Ingenieurbüros die Eigenlast. Jeder Fußgänger, jedes Auto oder auch landwirtschaftliche Fahrzeuge sind möglicherweise zu viel und könnten die Brücke zum Einsturz bringen.

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Sie besteht insgesamt aus drei Feldern mit langen Spannweiten. Bei einer statischen Nachberechnung hat sich herausgestellt, dass die Tragfähigkeit der Brücke bei Belastung in den beiden Außenfeldern, die nicht direkt über die Bahnlinie führen, nicht mehr gegeben ist.

Autofahrer wurden von der Sperrung überrascht und mussten umdrehen. Foto: Hamann

„Das beauftragte Ingenieurbüro stellte fest, dass in der Brücke sogenannter Spannstahl verbaut wurde. Durch äußere Einflüsse wie Salze wird der Stahl angegriffen und kann sich über Jahre sogar auflösen. Auch Spannungsrisse sind dann möglich. Das Problem ist, dass niemand in das Bauwerk reinschauen kann“, erklärt Robert Panusch, Leiter der Abteilung Bauen und Unterhaltung vom Betrieb Kreisstraßen des Landkreises Harburg, gegenüber stelle-aktuell.de.

Der Landkreis hat die Brücke daher unmittelbar nach Vorliegen des Gutachtens am Donnerstagnachmittag gesperrt – sowohl für den Fahrzeugverkehr als auch für Fußgänger und Radfahrer. Äußerlich sind die Schäden nicht sichtbar, auch bei den Routineuntersuchungen waren sie nicht feststellbar.

Die Sperrung bedeutet für alle jetzt kilometerlange Umwege. Eine weiträumige Umleitung wurde ausgeschildert. Der Bahnverkehr der Hauptstrecke zwischen Hamburg und Lüneburg ist nicht beeinträchtigt. In den nächsten Wochen sollen nun weitere Untersuchungen zum Zustand der Brücke und Berechnungen der Tragfähigkeit folgen. Der Landkreis Harburg prüft, welche weiteren Schritte möglich sind.

Die Umleitung führt in Richtung Stelle von Fliegenberg ab der Einmündung Fliegenberg/Kreuzdeich und Steller Chaussee über die Kreisstraße 1 (Kreuzdeich, Hoopter Elbdeich) durch Hoopte und Stöckte sowie durch Winsen über die Hamburger Straße und die Hansestraße, über Gehrdener Deich und Lüneburger Straße bis Stelle. In der anderen Fahrtrichtung wird der Verkehr ab dem Kreisverkehr Lüneburger Straße/Steller Chaussee über die gleiche Umleitungsstrecke geführt.

Von der Vollsperrung ist auch die Buslinie 4663 zwischen Stelle und Fliegenberg betroffen. Die Busse werden ebenfalls umgeleitet, Haltestellen sind jedoch nicht betroffen. Hinweise und Fahrplaninformationen erhalten Fahrgäste bei der KVG im Internet unter www.kvg-bus.de.

Der Landkreis Harburg bittet die betroffenen Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die Verkehrsbehinderungen und empfiehlt allen Ortskundigen, den Bereich weiträumig zu umfahren. (dh)

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