Stelle/Landkreis Harburg. Bereits in der kommenden Woche drohen Streiks im Krankenhaus Buchholz und im Krankenhaus Winsen (Luhe). Ersten Protest gab es bereits am Mittwoch in Buchholz: Knapp 30 Beschäftigte versammelten sich in ihrer Mittagspause für wenige Minuten vor dem Haupteingang des Krankenhauses – eine erste Warnung an die Arbeitgeber.
Karin Wagner (Verdi) kritisiert im Gespräch mit stelle-aktuell.de das Verhalten der Arbeitgeber scharf: „Es gibt überhaupt kein Angebot seitens der Arbeitgeber. Mit nichts können wir nicht arbeiten.” Hintergrund: Gestern wurden die Verhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen für ganz Deutschland ohne Annäherung vertagt.
Betroffen davon sind in den Krankenhäusern Buchholz und Winsen viele Angestellte – von der Pflege über die Verwaltung bis hin zu den Diensten wie der Röntgenabteilung.
Die Forderungen von Verdi umfassen eine Entgelterhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. „Die Inflation hat wirklich alles aufgefressen. Wir sind nicht wieder auf dem Stand der Kaufkraft von 2019”, sagt Wagner. Zudem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage für alle Beschäftigten zur Entlastung.
Notfallversorgung gesichert
Die Gewerkschaftssekretärin kündigt als nächsten Schritt für die kommende Woche Streikmaßnahmen in den beiden Krankenhäusern in Buchholz und Winsen an. Wann genau diese stattfinden, ist noch in der Planung.
Wagner betont, dass während der Streikmaßnahmen die Notfallversorgung durch eine Notdienstvereinbarung gesichert sei. Allerdings müssen Patienten mit Einschränkungen rechnen. Geplante Operationen könnten verschoben werden müssen.
Die nächste und vorerst letzte Verhandlungsrunde von Verdi und den Arbeitgebern ist für Mitte März angesetzt. Sollte es dann keine Einigung geben, drohen längere Streiks. Was dann passiert? „Wir sind eine demokratische Organisation und wollen das mit unseren Mitgliedern kommunizieren und ausdiskutieren”, betont Wagner. (JOTO)