Stele/Landkreis Harburg. Vereinbarkeit von Familie und Beruf – dabei stand lange Zeit die Frage nach der Kinderbetreuung im Vordergrund. Doch angesichts der demografischen Entwicklung rückt immer stärker auch die Betreuung pflegebedürftiger älterer Angehöriger wie der eigenen Eltern in den Fokus. Denn der Anteil pflegebedürftiger älterer Menschen wächst – und immer mehr Beschäftigte stehen deshalb vor der Aufgabe, ihre Berufstätigkeit mit der Pflege Angehöriger zu verbinden. Für sie wie für Unternehmen, die ihre Beschäftigten halten wollen, eine besondere Herausforderung. Darum geht es bei der nächsten Veranstaltung der Reihe „Wirtschaftsförderung vor Ort“ am Donnerstag, 6. März.
Die Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung / Mobilität des Landkreises Harburg und die Gemeinde Seevetal laden zu der Veranstaltung mit dem Titel „Wer pflegt, fehlt am Arbeitsplatz – Pflegerische Versorgung und Strategien für den Arbeitgeber“ ein. Beginn ist am 6. März um 18 Uhr in der Burg Seevetal, Raum „Treffpunkt Hittfeld“, Am Göhlenbach 11, Seevetal-Hittfeld.
In immer mehr Familien gibt es Angehörige, die Pflege benötigen. Bundesweit sind rund 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig, im Landkreis Harburg gelten nach der letzten Erhebung im Pflegebericht gut 12.300 Menschen als pflegebedürftig. Tendenz steigend – und zu der bisherigen Herausforderung, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren, kommt daher immer stärker die Vereinbarkeit von Pflege von Angehörigen und Beruf hinzu. Dies ist einerseits eine Herausforderung für die Beschäftigten, zumal sich der Zeitraum der Pflege nur schwer eingrenzen lässt oder eine Pflegesituation über Nacht entstehen kann. Andererseits gewinnt das Thema aber auch für Unternehmen zunehmend an Bedeutung, da pflegende Beschäftigte mitunter gezwungen sind, ihre Arbeitszeiten stark zu reduzieren oder sogar ganz aus dem Beruf auszusteigen.
So stellt sich für Unternehmer immer öfter die Frage, wie eine nachhaltige, an Lebensphasen orientierte Personalpolitik aussehen kann – und wie der Arbeitgeber Beschäftigte, die Angehörige pflegen müssen, unterstützen können, damit die Fachkräfte und das Wissen im Unternehmen erhalten bleiben.
Doch was bedeutet die „Pflegekrise“ konkret? Im Hauptvortrag will Nikolaus Lehmberg von der Interessengemeinschaft InGe erläutern, warum Mitarbeitenden ihren Beruf aufgeben. Im Best-Practice-Beispiel schildert Cecile Meyer-Bartsch, Personalleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung der Mölders Holding GmbH, ihre Erfahrungen und gibt Tipps. Abschließend bleibt natürlich genügend Zeit für Fragen und zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
Die Anmeldung zur kostenfreien Veranstaltung ist erforderlich bis zum 4. März telefonisch unter 04171 – 693–555, per E‑Mail an wirtschaftsfoerderung@lkharburg.de oder auf der Internetseite www.landkreis-harburg.de/vereinbarkeit .
„Wirtschaftsförderung vor Ort“ ist eine Veranstaltungsreihe des Landkreises Harburg in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Interessierte im Landkreis Harburg. Ziel ist es, den Austausch zwischen Verwaltung, Institutionen und Unternehmen zu fördern, für aktuelle Themen und wichtige Herausforderungen zu sensibilisieren und über die verschiedenen, häufig unbekannten Unterstützungsangebote und finanziellen Fördermöglichkeiten zu informieren. Dazu geben anerkannte Experten und Praktiker aus Betrieben vor Ort Anregungen und Tipps.
Alle Informationen finden sich auch unter https://www.landkreis-harburg.de/wirtschaftsfoerderung-vor-ort. (tj/ein)