Schutzprojekt für Uferschwalbe startet am Steller See

Ein neues Zuhause erhalten die Uferschwalben am Steller See. Foto: Landkreis Harburg
Ein neues Zuhause erhalten die Uferschwalben am Steller See. Foto: Landkreis Harburg
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Stelle. In den Sand gebaut: Früher fand die Uferschwalbe an vielen Flüssen eine Heimat. In den Steilwänden vegetationsloser Uferabbrüche fühlte sie sich wohl. Doch heute gibt es ihren Lebensraum immer seltener – durch Flussbegradigungen wurde er weitgehend zerstört.

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Am Steller See ändert sich das: Auf Flächen des Landkreises Harburg im Naturschutzgebiet „Untere Seeveniederung und Over Plack“ startet die Stiftung Lebensraum Elbe ein Projekt zum Schutz der kleinsten europäischen Schwalbenart. In der Seevengeti, direkt neben der Beobachtungswand, will die Stiftung der vom Rückgang betroffenen Vogelart am Steller See ein neues Zuhause bieten – und es Naturliebhabern ermöglichen, die kleinen dunkelbraunen Flugkünstler zu beobachten oder ihr rauhes Tschrrip-Rufen zu hören.

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Die Stiftung errichtet dazu eine Brutwand. Der NABU Winsen wird das Artenschutzprojekt zukünftig unterstützen und die Brutwand in einem für die Uferschwalben optimalen Zustand zu halten.

Die Uferschwalbe leidet unter der Zerstörung ihrer natürlichen Brutplätze. In Niedersachsen wird die Art daher bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Brutvögel geführt. Als kulturfolgende Art sind ihre Brutplätze heute überwiegend in Sand- und Kieskuhlen in frischen Abbruchkanten zu finden. Die Uferschwalben graben ihre Nester in die weiche Wand und legen ihre Eier in etwa 70 Zentimeter lange Tunnel, die sie selbst graben.

Die neue Brutwand am Steller See aus sandig-lehmigem Substrat wird den Uferschwalben ideale Bedingungen bieten. Der See dient als Nahrungsquelle, den die Uferschwalben bereits jetzt für die Jagd nach Insekten nutzen. Als wahre Flugkünstler trinken und baden Uferschwalben auch im Flug. Das Treiben der Tiere kann von der Beobachtungswand verfolgt werden.

„Durch die enge Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg und dem NABU Winsen können wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Uferschwalbe und anderer gefährdeter Arten leisten in der Unteren Seeveniederung leisten“, erklärt Henrik Hufgard, Projektmanager der Stiftung Lebensraum Elbe.

„Wir sind zuversichtlich, dass diese Maßnahme langfristig helfen wird, die Bestände der Uferschwalbe zu stabilisieren und gleichzeitig den Erholungssuchenden neue spannende Beobachtungsmöglichkeiten geboten werden“, ergänzt Gitta Baeuerle vom Landkreis. (dh/ein)

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