Mehr Raum für die Natur: Exkursion zeigt Renaturierung der Luhe

Natur an der Luhe. Foto: Symbolbild
Natur an der Luhe. Foto: Symbolbild
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Stelle/Winsen (Luhe). Flüsse prägen die Landschaft und das Leben der Menschen. Doch über Jahrhunderte haben Menschen Flussläufe schrittweise verändert, sie begradigt. Auch der Luhe bei Winsen ging es so: Möglichst gerade, stromlinienförmig sollte der Heidefluss durch die Wiesen strömen. Angesichts der negativen Folgen, um wieder mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schaffen, hat der Landkreis Harburg zusammen mit der Stiftung Lebensraum Elbe im Naturschutzgebiet Ilmenau-Luhe-Niederung daher Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Welche Bedeutung unser Handeln für den Landschaftswasserhaushalt hat, ist Thema einer Führung am Sonntag, 25. Mai, zu der die Naturschutzstiftung des Landkreises Harburg einlädt.

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Detlef Gumz, früherer Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, gestaltet die Führung „Neuer Schwung für die Luhe – eine runde Sache“ im Rahmen des Kultursommers. Treffen ist auf dem Aldi-Parkplatz, Altstadtring 100 in Winsen, die Wanderung führt dann von 10 bis 13 Uhr über den Stöckter Deich entlang der Ilmenau-Luheniederung.

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Detlef Gumz will bei der dreistündigen Exkursion das Projekt zur Förderung der Lebensgemeinschaften einer Tide-Auenlandschaft und der Klimafolgenanpassung vorstellen. Er zeigt, was sich in der Niederung vor den Toren Winsens in der Vergangenheit bis heute verändert hat. Am Beispiel der Ilmenau-Luhe-Niederung lassen sich die Effekte des Wirkens des Menschen über Jahrhunderte hinweg besonders gut erläutern. Nach den massiven Eingriffen hat der „Neue Schwung für die Luhe“ dem Fluss und damit dem Gezeitenspiel mehr Raum gegeben. Detlef Gumz schildert bei der Exkursion, wie das der Artenvielfalt nützt und gleichzeitig den Klimaschutz fördert.

Das Naturschutzgebiet „Ilmenau-Luhe-Niederung“ nördlich der Stadt Winsen umfasst insgesamt rund 434 Hektar. Die vielfältig strukturierte Marschenlandschaft, die von den Flüssen Ilmenau und Luhe durchflossen und von zahlreichen Gräben und Prielen durchzogen wird, wird entscheidend vom Tideeinfluss der Elbe geprägt.

Die Luhe und ihre Aue wurden auf insgesamt 770 Metern Länge aufwändig renaturiert und damit die natürliche Gezeiten-Dynamik gefördert. Davon profitieren Pflanzen, Tiere und der Mensch. Unter dem Motto „Mehr Schwung für die Luhe“ wurden Teiche, Priele und Wattflächen in der Luheniederung angelegt. Dadurch entstanden typische, an die Gezeitenwechsel angepasste Lebensräume.

Dafür wurden die Ufer der Luhe und der neuen Flussschleifen abgeflacht und Totholz und Kies in den Fluss eingebaut. So entstanden Rückzugsorte für Kleinstlebewesen und Laichplätze beispielsweise für die Meerforelle. Außerdem wurden acht Stillgewässer und zwei neue Priele mit Wattflächen angelegt. Amphibien und Libellen finden in den neuen Stillgewässern in der Luheaue ideale Bedingungen vor. Mit den beiden Mäanderschleifen wurde der Lauf der Luhe um 334 Meter verlängert.

Anmeldungen zu der kostenfreien Exkursion sind bis zum 18. Mai per E‑Mail an Geschaeftszimmer71@lkharburg.de oder telefonisch unter 04171 – 693 296 möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt, für die Wanderung sind festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung erforderlich. (dh/ein)

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