Schuss. Treffer. Gemeinschaft: Die junge Kraft im Schützenhaus

Symbolbild
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Stelle/Ashausen. Es ist Mittwochabend, kurz vor halb sieben. Wer jetzt das Schützenhaus in Ashausen betritt, landet mitten in einem faszinierenden Wechselspiel: draußen Gelächter, drinnen absolute Stille. Im Aufenthaltsraum wird gequatscht und gelacht. Doch nur ein paar Schritte weiter herrscht Konzentration – hier zählen Haltung, Atmung, Präzision. Willkommen bei einer Jugendgruppe, die mehr kann als Social Media und Schule.

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Mit ruhiger Hand und klarem Kopf – die nächste Generation Schützen wächst heran. Jeden Mittwoch ab 18.30 Uhr wird der Schießstand zum Treffpunkt für die junge Generation. Kinder ab acht Jahren trainieren mit dem Lichtpunktgewehr, ab zwölf Jahren beginnt das Schießen mit dem Luftgewehr unter professioneller Anleitung. Die Altersgruppen reichen von der Schülerklasse (bis 14 Jahre), über die Jugendklasse (bis 16 Jahre) bis hin zu den Junioren (bis 25 Jahre). Ab einem Alter von 16 Jahren können die Jugendlichen zusätzlich auf dem 50-Meter-Stand mit dem Kleinkalibergewehr üben.

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Dabei geht es nicht ums Ballern, sondern um Disziplin, Technik und den respektvollen Umgang mit dem Sportgerät. Die Betreuer achten auf jedes Detail: Standposition, Atmung, Sicherheit. Schießen ist Kopfsache – wer hier mitmacht, trainiert Selbstbeherrschung und Körperspannung. Die Jugendlichen wachsen über sich hinaus – und bleiben dabei immer Teil eines Teams.

Schießen ist Kopfsport – und Teamarbeit

Beim sportlichen Schießen zählt nicht nur das Ergebnis auf der Scheibe, sondern auch das Miteinander. Erfolge werden gefeiert, Rückschläge gemeinsam weggesteckt. Besonders beliebt sind die Biathlon-Wettkämpfe, bei denen Ausdauer und Präzision gleichermaßen gefordert sind. Der Trainingsalltag verlangt Konzentration, doch er fördert auch Zusammenhalt, Frustrationstoleranz und Verantwortungsbewusstsein.

Der Schützenverein Ashausen. Foto: ein

Nach dem Training treffen sich viele im Aufenthaltsraum. Hier ist Raum für Gespräche, für Spiele, für echten Kontakt jenseits von Smartphones und Sozialen Netzwerken. Was hier entsteht, ist mehr als eine Trainingsgemeinschaft – es ist ein soziales Netz, das trägt.

Schießsport ist gefährlich? Gewaltfördernd? Fehlanzeige. Wer sich ein Bild vor Ort macht, erkennt schnell: Schießsport bedeutet Respekt – vor der Technik, vor dem Mitmenschen und vor sich selbst. Niemand hier würde eine Waffe auf ein lebendes Ziel richten. Jede Bewegung, jeder Handgriff ist trainiert – unter Aufsicht erfahrener Betreuer.

Die Schützenjugend ist mehr als nur ihr Training. Sie ist unterwegs: im Heidepark, im Kino, beim Zeltlager. Sie ist beim Königsschießen und beim Umzug auf dem Schützenfest. 

Und auch das gehört zur Wahrheit: Ohne die Unterstützung einiger „alter Hasen“ im Verein wäre all das kaum zu stemmen. Doch gerade das macht den Reiz aus – jung und alt ziehen hier an einem Strang. (cg)

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