Stelle. Sie wirken unscheinbar, fast unauffällig – und sind doch ein Zeichen des Wandels: Die neuen Solarlaternen in der Gemeinde Stelle. Sie sollen Licht in dunkle Ecken bringen und gleichzeitig ein Statement für den Klimaschutz setzen. Doch wie sinnvoll ist diese Investition wirklich?
Wer aufmerksam durch Stelle geht, wird sie vielleicht schon entdeckt haben: die leuchtenden Vorreiter der Energiewende. In den Straßen Zur Wassermühle Einmündung / Scharmbecker Straße, am Hoher Weg / Harburger Straße, sowie mit gleich drei Laternen in der Straße Zum Reiherhorst und einer weiteren in der Straße am Brink sind die neuen Solarlampen im Einsatz. Insgesamt sechs Stück sorgen in den Straße für mehr Sicherheit – ganz ohne Stromanschluss.
Die Auswahl dieser Standorte war alles andere als Zufall. Wo bislang Dunkelheit herrschte und herkömmliche Straßenlampen wegen fehlender Stromkabel nicht infrage kamen, hat die Gemeinde gehandelt. Wichtig war dabei vor allem eines: dass die Laternen genug Sonne abbekommen, um ihre volle Leistung zu entfalten. Verschattung wäre der größte Feind der Technologie gewesen.
Die große Frage: Wie gut funktioniert das Ganze im Alltag?
Aus dem Rathaus heißt es: „Die Laternen arbeiten grundsätzlich zuverlässig.“ Das bedeutet: In den Sommermonaten strahlen sie wie geplant, während sie im Winter – bedingt durch die geringere Zahl an Sonnenstunden – nicht ihre volle Leuchtkraft erreichen. Dennoch gab es bislang keine Beschwerden aus der Bevölkerung – weder über Ausfälle noch über die Helligkeit. Damit das so bleibt, übernimmt eine Fachfirma regelmäßig die Wartung.
Eine Investition mit offenem Ausgang
Natürlich geht solch ein Projekt nicht zum Nulltarif über die Bühne. Zwischen 3.500 und 6.000 Euro kostet jede einzelne Laterne inklusive Montage. Hinzu kommen die laufenden Kosten, etwa für den Akkutausch oder die Reinigung der Solarpanels. Zwar lassen sich diese bislang schwer beziffern, doch die Verwaltung zieht ein nüchternes Fazit: Die Wirtschaftlichkeit sei „kritisch zu bewerten“.
Solarlaternen: Startpunkt für konkrete Klimaschutz-Debatte
Trotz dieser finanziellen Unsicherheiten steht eines fest: Die Solarlaternen sind ein sichtbares Zeichen für den klimapolitischen Weg, den Stelle eingeschlagen hat. Mit dem Beitritt zur Klimaschutz-Charta des Landkreises Harburg und dem Programm „Stelle 2035” hat sich die Gemeinde ambitionierte Ziele gesetzt. Die neuen Laternen mögen nur ein kleines Rädchen im großen Getriebe sein – doch sie symbolisieren den Willen, nachhaltige Lösungen auch vor Ort umzusetzen.
Ausbau oder Projektabschluss?
Im Rathaus ist noch unklar, ob und wann weitere Solarlaternen folgen werden. Der Bauausschuss wird das Thema weiter im Blick behalten. Klar ist jedoch schon jetzt: Die Diskussion um Nutzen, Kosten und Effizienz der neuen Laternen hat gerade erst begonnen. (cg)