Stelle. Was passiert, wenn man beim Volleyball bewusst auf die Regeln pfeift? Wenn Mannschaftsgrößen plötzlich flexibel sind, Trainer am Spielfeldrand fehlen – und trotzdem 100 Jugendliche voller Energie übers Netz schmettern? Dann ist Frühlingscup beim TSV Stelle.
Beim Cup ging es auf dem Vereinsgelände nicht um Punkte allein – sondern vor allem um Mut, Eigenverantwortung und kreative Lösungen. Mehr als 20 Jugendmannschaften aus zehn norddeutschen Vereinen waren dabei, als der TSV Stelle zum Kleinfeldturnier lud. Gespielt wurde in den Altersklassen U12 bis U20 – aber unter ganz anderen Bedingungen als üblich.
Statt der klassischen Sechser-Teams kämpften jeweils drei oder vier Spielerinnen und Spieler pro Mannschaft auf kleineren Feldern um den Sieg. Der Grundgedanke: Auch Teams, denen Mitglieder fehlen, oder Jugendliche, die bisher nur wenig Turniererfahrung haben, sollen teilnehmen können. Ein einfaches Prinzip mit großer Wirkung. Durch das reduzierte Spielfeld haben alle mehr Ballkontakte, Verantwortung und damit auch mehr Spaß.
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Und es ging noch weiter: Die Jugendlichen mussten sich nicht nur im Spiel, sondern auch als Trainer beweisen. Externe Anweisungen waren tabu – jedes Team coachte sich selbst. Das Ziel war die Jugendlichen zur Eigenständigkeit ermutigen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Wer also lautstark Anweisungen vom Spielfeldrand erwartet hatte, wartete vergeblich. Stattdessen flogen Tipps und Taktikideen direkt über das Netz.
Faires Kräftemessen auf Augenhöhe
In gut fünf Stunden wurden 40 Spiele ausgetragen – fair, laut und voller Energie. Am Ende standen die Sieger in drei Leistungsgruppen fest. Doch es ging um mehr als Medaillen. Die Jugendlichen aus Lüneburg, Steinkirchen, Borstel-Sangenstedt, Radbruch, Buchholz 08, Soltau, Hermannsburg, Brackel, dem TSV Auetal und dem gastgebenden TSV Stelle zeigten, wie man mit Mut zur Improvisation ein echtes Sporterlebnis schafft. (cg)