Verkehrszählung ergibt: Mehr Fahrzeuge aber weniger Lastwagen unterwegs

Symbolbild
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Stelle/Landkreis Harburg. Auf den Straßen im Landkreis Harburg ist viel los. Es klingt gewaltig: 600.000 Kraftfahrzeuge werden Tag für Tag auf den einzelnen Kreisstraßen im Landkreis Harburg gezählt. Rechnerisch wird jeder Kilometer Kreisstraße damit jeden Tag von 1.408 Autos befahren. Das ist ein Ergebnis der turnusmäßigen Verkehrserhebung, die der Landkreis Harburg jetzt abgeschlossen hat. Gegenüber der letzten Zählung vor sieben Jahren hat die Zahl der Kraftfahrzeuge im Landkreis Harburg leicht zugenommen, es sind allerdings weniger Lastwagen auf den Kreisstraßen unterwegs.

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Der Landkreis Harburg ergänzt mit der eigenen Zählung die turnusmäßige Verkehrsermittlung auf Bundesstraßen sowie Landes- und Kreisstraßen, die alle fünf Jahre bundesweit durchgeführt werden. Die letzte flächendeckende Zählung des Landkreises erfolgte 2015, aufgrund der Corona-Pandemie war die Landkreiszählung ausgesetzt worden und auf dieses Jahr verschoben. Dazu wurde seit dem Frühjahr an rund 130 Stellen mit digitalen Messgeräten ermittelt, wieviel Fahrzeuge auf den 426 Kilometer Kreisstraßen unterwegs sind. Die Geräte haben für jeweils etwa eine Woche die Verkehrsfrequenz erfasst, also die Zahl und Größe der durchfahrenden Fahrzeuge. Darüber hinaus wurden die Kennwerte im Tages- und Nachtbeurteilungszeitraum differenziert nach Gesamtverkehrs- und Schwerlastverkehrsanteil erhoben, damit eine akustische Bewertung von Lärm- und Emissionsberechnungen möglich ist. An einigen Zählstellen wurde im Herbst nachgemessen, da zuvor Baustellen und entsprechende Beeinträchtigungen die Werte verfälscht haben.

„Die Zählung zeigt uns die Verkehrsentwicklung und macht noch einmal deutlich, wie wichtig die gute Verkehrsinfrastruktur bei uns im Landkreis ist“, erläutert Dr. Susanne Dahm, die Leiterin des Betriebs Kreisstraßen. „Die Daten sind die Basis für unsere weitere Verkehrsplanung und eine wichtige Arbeitsgrundlage für unsere Prognosen und künftige Planungen von Straßenbaumaßnahmen.“

Landkreisweit hat die Zählung eine Steigerung der durchschnittlichen täglichen Fahrzeugzahl um rund 2,6 Prozent gegenüber der Verkehrszählung von 2015 ergeben. Zu den am stärksten genutzten Kreisstraßen gehören die K 13, die Hamburger Straße in Buchholz, mit durchschnittlich rund 14.600 Fahrzeugen am Tag und die K 84, die Osttangente in Winsen, mit rund 12.400 Fahrzeugen am Tag.

Der Lkw-Anteil ist dabei geringer als oft gefühlt: Bei insgesamt gut 600.000 an den Messstellen erfassten Fahrzeugen liegt der Anteil des Schwerlastverkehrs bei durchschnittlich 3,8 Prozent oder 22.945 Lastwagen am Tag. Gegenüber 2015 wurde ein Rückgang des Schwerlastverkehrs an den Vergleichsstellen um im Schnitt rund 9,3 Prozent oder 1.760 Lkw in 24 Stunden ermittelt.

Die Verkehrsstärken weisen aber deutliche lokale Unterschiede aus. So wurde auf der Kreisstraße 19 in Rübke eine Zunahme des Schwerverkehrs von 107 Fahrzeugen pro 24 Stunden nach halbseitiger Öffnung der Autobahn Anschlussstelle gemessen. Das ist eine Steigerung um 261 Prozent. Ähnlich sieht es auf der Kreisstraße 63 auf Höhe des Gewerbegebiets „Mienenbüttel“ aus: Die Zunahme des Schwerlastverkehrs von 224 Prozent oder 1.213 Fahrzeugen pro Tag erklärt sich durch die konstante Erweiterung des Gewerbegebiets in den letzten Jahren und die Ansiedelung von Logistik- bzw. Transportbetrieben. Mehr als halbiert hat sich der Lkw-Verkehr auf anderen Straßen, so auf der Kreisstraße 85 in Nenndorf, wo ein Rückgang von 563 Lkw pro 24 Stunden und damit um 64 Prozent ermittelt wurde, oder auf der Kreisstraße 11 mit 92 Fahrzeugen pro 24 Stunden oder um 53 Prozent. (tj/ein)