Seniorenbeirat für eine wehrhafte Demokratie

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Stelle/Landkreis Harburg. In seiner turnusmäßigen Sitzung am 25. April diskutierten die Mitglieder im Kreis-Seniorenbeirat (KSB) des Landkreises Harburg über die vielen Demonstrationen im Land, die sich für den Schutz der Demokratie und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit organisiert hatten.

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„Es scheint, als hätte nur der berühmte Tropfen gefehlt“, sagt KSB-Vorsitzender Roger Grewe, „um das in der Bevölkerung breit vorhandene demokratische Bewusstsein dafür zu aktivieren, wie wichtig unser gutes Grundgesetz ist und wie sehr wir in der heutigen Zeit auf die Einhaltung der Menschenrechte angewiesen sind.“ Letzteres gelte auch „für uns in Deutschland“, denn Anlass für den breiten Protest aus der Bevölkerung waren politische Verlautbarungen, dass bestimmte Menschen in Deutschland nicht länger gewünscht seien.

Warum dies gerade in der älteren Generation Bestürzung auslöst, erklärt sich oft aus ihrer eigenen Historie als Verfolgte oder der ihrer Eltern als Vertriebene aus dem Zweiten Weltkrieg. Schon einmal sei der Schritt vom unerwünschten zum unnützen Menschen möglich gewesen. Da zunehmendes Alter auch oft mit körperlichen oder/und geistigen Einschränkungen einhergeht, fühlten ältere Menschen sich von Tendenzen zu Ausgrenzung und Abschiebung durchaus bedroht. Das dürfe nicht noch einmal geschehen. Die Gefahr von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Selektion nach dem Lebenswert müsse gerade vor dem Hintergrund deutscher Geschichte bekämpft werden. Das wird schnell auch in der Debatte der KSB-Mitglieder deutlich.

Der KSB ist eine parteipolitisch neutrale Gruppe, erläutert Grewe. Trotzdem seien der Beirat als Gremium sowie auch die aus den Städten und Kommunen des Landkreises berufenen Beiratsmitglieder politisch aktiv. Der offizielle Auftrag und die Grundsatzpositionen des KSB sind in seinen Statuten festgelegt: „Der Seniorenbeirat vertritt aktiv die Interessen der älteren Menschen im Landkreis.“ Dazu gehört auch die „Unterrichtung der Öffentlichkeit über die besonderen Probleme der älteren Menschen.“

Ein Ziel von Seniorenbeiräten in Niedersachsen ist es, Teilhabe und soziale Gerechtigkeit für die ältere Generation voranzutreiben. „Als regionale Interessenvertretung im Landkreis Harburg mischen wir uns darum im Interesse alter Menschen ein, legen unsere Forderungen dar und machen unsere Standpunkte deutlich“, sagt Grewe. (tj/ein)